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Fracking: Chance oder Risiko?

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Der Energiebedarf unserer zunehmend industrialisierten Gesellschaft ist in den letzten Jahren derart gestiegen, dass die konventionellen Öl- und Gas-Vorkommen unseren Energiehunger nicht mehr stillen können. Große Energiekonzerne setzen daher zunehmend auf die Förderung fossiler Rohstoffe durch das sogenannten „Fracking“. Mit dieser Methode ist es möglich, Öl- und Gasvorkommen zu fördern, die in Gesteinsschichten gebunden sind.

 

Schätzungen der internationalen Energieagentur (IEA) zu Folge befinden sich weltweit rund 921 Billionen Kubikmeter Gas im Erdreich, die sich mithilfe von Fracking fördern ließen. Diese Menge ist fünfmal so hoch, wie die konventionellen Vorkommen. Befürworter des Frackings argumentieren daher mit höherer Versorgungssicherheit und sinkenden Energiepreisen.

 

Doch was genau ist Fracking?

Der Begriff„Fracking“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „aufbrechen“. Beim sogenannten Hydraulik Fracking wird ein Gemisch, aus Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in tiefliegende Gesteinsschichten gepresst und dabei das Gestein aufgebrochen. Damit die dabei entstehenden Risse offen bleiben und das Gas und Öl herausgelöst werden kann, ist noch zusätzlich Sand beigemischt.

 

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Warum ist die Fracking Methode so umstritten?

Je nach Fördermethode werden beim Fracking bis zu 200 verschiedene Chemikalien ins Erdreich gepumpt. Zu den gängigsten zählen Kaliumchlorid, Isopropanol, Zitronensäure, Boratsalze, Dimethylformamid (Amid der Ameisensäure) und Glutardialdehyd. Diese Zusätze werden benötigt, um die Anlagen vor Korrosion zu schützen und Bakterien abzutöten. Sie dienen auch als Schmier- und Verflüssigungsmittel.

 

Zwar beträgt der Anteil der Chemikalien nur rund ein Prozent, trotzdem besteht die Gefahr, dass dadurch das Trinkwasser verunreinigt wird. Aus den USA, wo das Fracking derzeit regelrecht boomt, sind bereits einige Fälle bekannt.

 

Neben den chemischen Zusätzen ist auch der immense Wasserbedarf bedenklich.

 

Je nach Öl- und Gasquelle werden zwischen acht und 19 Millionen Liter Wasser benötigt. In den USA, wo derzeit aus etwa 50.000 Quellen gefördert wird, liegt der Wasserbedarf bei ca. 530 Milliarden Litern. Dieses Wasser muss im Nachgang entsprechend aufbereitet und entsorgt werden.

 

Umweltfreundliches Fracking

Wissenschaftler forschen daher an neuen Methoden, die das Fracking so umweltverträglich wie möglich machen. So arbeitet beispielsweise die Montanuni in Leoben an einem Verfahren, bei dem ausschließlich umweltfreundliche und völlig unbedenkliche Materialien zum Einsatz kommen. Zusätzlich soll bei dieser Fracking-Methode der Wasser-Bedarf um ein Vielfaches reduziert werden. Eine Frankfurter Firma wiederum soll ein umweltfreundliches „Frackfluid“ entwickelt haben.

 

Im Interesse von Mensch und Natur bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Verfahren rasch durchsetzen. Denn angesichts des immer noch steigenden Öl- und Gasbedarfs ist anzunehmen, dass sich das Fracking über früher oder später auch bei uns in Europa durchsetzen wird.

 

Die Zukunft gehört den Erneuerbaren

Bei all den Diskussionen sollte man jedoch eines nicht vergessen. Auch die durch Fracking erschließbaren Öl- und Gasvorräte werden eines Tages erschöpft sein.

 

Die Zukunft gehört daher eindeutig den erneuerbaren Energien. In der Zwischenzeit sind wir aber alle gefordert, die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sparsam zu nutzen und schon jetzt, dort wo es möglich ist, auf alternative Energien wie Solar oder Biomasse umzusteigen. Sie bieten uns nicht nur eine versorgungssichere, sondern auch eine besonders umweltfreundliche und preiswerte Alternative zu Öl und Gas.