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Biomasse-Heizung: Pellets, Scheitholz, Hackgut

Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz – welche Biomasse-Heizung ist die richtige?

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Heizen mit Holz ist nicht nur umweltschonend, eine Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger wird auch mit attraktiven Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden unterstützt. Doch welcher Holz-Brennstoff ist der richtige für Ihre individuellen Bedürfnisse? Ein Überblick.

Brennstoffkosten, Lagerung und Heizkomfort

Bei der Entscheidung für eine Biomasse-Heizung spielen neben dem Umweltgedanken vor allem die Kosten für den Brennstoff und dessen Beschaffung, die Lagermöglichkeiten und der gewünschte Komfort eine wichtige Rolle. Diese Punkte sind entscheidend, ob Sie eine Pelletheizung einbauen lassen, den Hackschnitzelheizung bevorzugen oder sich doch lieber für einen Scheitholzkessel entscheiden.

 

Brennstoff: Verfügbarkeit und Kosten

Sie sind Landwirt mit einem eigenen Wald oder haben Zugang zu Brennholz? Dann ist ein Scheitholzkessel die günstigste Möglichkeit, Ihr Zuhause zu beheizen. Auch in der Anschaffung ist ein Holzvergaser deutlich preiswerter als eine Hackgutanlage.

Das eigene Holz können Sie natürlich auch zu Hackschnitzel verarbeiten (lassen). Die Kosten für das Hacken bzw. das Hackgerät müssen Sie dabei ebenfalls einkalkulieren.

Pellets sind Holzpresslinge, die zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Diese können über unterschiedliche heimische Lieferanten und Hersteller bezogen werden. Der Pelletspreis ist bereits seit vielen Jahren sehr stabil und kostengünstig. Mit einem Pelletskessel sparen Sie im Vergleich zu einem Ölkessel rund 50 Prozent der Heizkosten (siehe Grafik: Mittelwert der letzten vier Jahre).

In den letzten vier Jahren war das Heizen mit Pellets im Schnitt immer rund 50% günstiger als mit Öl.

Pelletspreis_vs_Ölpreis

Brennstofflagerung

Scheitholz sollte beim Verheizen möglichst trocken (maximal 25 Prozent Wassergehalt) und auf die passende Größe zugeschnitten sein: Für die meisten Holzvergaser sind Halbmeter-Scheite geeignet. Brennholz wird am besten an einem trockenen und sonnigen Ort im Freien gelagert, zum Beispiel unter einem Dachvorsprung oder abgedeckt mit einer Plane. Die Luft sollte gut zirkulieren können!

Faustformel für jährlichen Scheitholzbedarf (Energiegehalt von Scheitholz 1m, gespalten, 20 Prozent Wassergehalt):

1 rm Fichte = ca. 1.350 kWh = 135 l Heizöl EL

1 rm Buche/Eiche = ca. 1.900 kWH = 190 l Heizöl EL

 

Für die Hackschnitzel-Lagerung ist ein ausreichend großer Raum notwendig, zu dem auch eine breite Zufahrt führt, um den Transport zu erleichtern. Meist wird ein Hackgutbunker in einem Wirtschaftsgebäude untergebracht. Dort sollte der Brennstoff-Jahresbedarf Platz finden.

Faustformel für jährlichen Hackgutbedarf:

Heizlast in kW x 2,5 = Schüttraummeter Hackgut (Weichholz)

Heizlast in kW x 2,0 = Schüttraummeter Hackgut (Hartholz)

 

Ein Pelletslager soll ebenfalls den Jahresvorrat fassen. Im Vergleich zu einem Hackgutbunker kann es aber deutlich kleiner sein und ist deshalb auch in Einfamilienhäusern meist problemlos zu errichten. Wurde das Haus zuvor mit Öl geheizt, kann im ehemaligen Tankraum das Pelletslager untergebracht werden. Aber auch Stahlblech- oder Gewebetanks im Heizraum oder Erdtanks im Freien sind möglich.

Faustformel für jährlichen Pelletsbedarf:

Heizlast in kW x 400 kg

2 kg Pellets = 1 l Heizöl EL

650 kg Pellets = 1 m³ Raumbedarf

Heizkomfort

Je nachdem, wie bequem Heizen für Sie sein soll, bieten Biomasse-Heizungen unterschiedlichen Komfort.

 

Heizen mit Scheitholz wird immer bequemer

Holzvergaser sind betreuungsintensiver, da sie von Hand mit Scheitholz beschickt und gereinigt werden müssen. Dank einer automatischen Zündung ist bei einigen Holzvergasern, wie z.B. dem Windhager LogWIN Premium Touch, der Betreuungsaufwand geringer. Der Füllraum muss nur mit den Scheiten befüllt werden, der Heizkessel zündet dann automatisch nach Wunsch. Auch mit einem Pufferspeicher lässt sich der Komfort steigern: Das Zuviel an Wärme wird gespeichert und bei Bedarf wieder ins Heizsystem eingespeist. Vorteile bringt auch die Einbindung von Solar oder einer Brauchwasser-Wärmepumpe: Der Kessel kann während der Sommermonate pausieren, für die Warmwasserbereitung ist die Solaranlage bzw. die Brauchwasser-Wärmepumpe zuständig.

 

Vollautomatisch heizen mit Pellets und Hackgut

Hackgut- und Pelletskessel arbeiten großteils vollautomatisch und punkten deshalb mit einem hohen Komfort. Sie entaschen und reinigen sich selbst, zünden automatisch und passen selbstständig die Leistung an den tatsächlichen Bedarf an. Abhängig von der Kesselleistung muss der Aschebehälter bei einem Pelletskessel nur wenige Male pro Jahr, bei einer Hackschnitzelheizung etwa einmal pro Monat entleert werden.

Wer den Komfort einer Pelletsheizung mit den Preisvorteilen des Holzheizens verbinden möchte, der greift am besten zu einer Hybridlösung wie dem DuoWIN von Windhager: Wird einmal kein Holz nachgelegt, schaltet der Kessel bei Bedarf selbstständig auf den Pelletsbetrieb um. Das ist im Urlaub oder bei längerer Abwesenheit sehr praktisch!

 

Fazit: Für jeden Bedarf gibt's die richtige Biomasse-Heizung

Wer selbst Brennholz hat, für den ist der Stückholzvergaser die preiswerteste Heizform. Ansonsten sind Biomasse-Heizungen hinsichtlich Brennstoffkosten und -beschaffung alle vergleichbar günstig. Bei Pellets- und Hackgutkesseln ist eine geeignete Lagermöglichkeit Voraussetzung, aber ansonsten einfach umzusetzen. Wer’s besonders bequem mag, sollte sich für eine vollautomatische Pelletsheizung entscheiden. Außer dem regelmäßigeren Entleeren der Aschebox ist auch ein Hackschnitzelkessel wenig betreuungsintensiv. Stückholzkessel erfordern dank automatischer Zündung, Pufferspeicher- und Solareinbindung bereits weniger Betreuung als anno dazumal. Für den Holzheizer, der phasenweise noch mehr Komfort haben will, empfiehlt sich eine Holz-Pellets-Kombination.

Vergleich Biomasse-Heizungen

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